Wer ist er?

 

Jan Hermerschmidt


Schon früh wurden seine Eltern auf Jans musikalische Begabung aufmerksam und förderten so seine Ausbildung intensiv.

Nachdem er seine ersten bläserischen Versuche auf der Blockflöte gemeistert hatte, begann er 1975 an der Musikschule Berlin- Friedrichshain mit dem Klarinettenunterricht bei Alexander Thiem. 1978 wurde er an der Georg- Friedrich- Händel Schule, einer Schule mit spezieller musikalischer Ausrichtung, eingeschult. Dort erhielt er neben Kammermusik-, Orchester- und Chorausbildung auch die nötigen theoretischen Kenntnisse für das Musikerleben vermittelt. Nebenher schloß er  die Musikschulausbildung bei Manfred Michel erfolgreich ab.

Nach dem Abitur ging es gleich musikalisch weiter. Es gelang ihm die Wehrpflicht in einem Musikkorps als Klarinettist zu absolvieren.


1987 konnte er mit dem Studium an der renomierten Musikhochschule Hanns- Eisler Berlin bei Manfred Rümpler beginnen, das er 1992 mit Solodiplom und Pädagogikabschluß beendete.

Während des Studiums wurde ihm klar, daß die klassische Musik allein für sein musikalisches Leben nicht ausreichte, so spielt er seit 1988 bei Aufwind, jiddische Lieder und Klesmer. Nach nun 25 Jahren, 7 CDs, zahllosen Konzerten auf der ganzen Welt, Theatermusiken, Radio- und Fernsehproduktionen ist ihm Aufwind immer noch musikalische Heimat.


1992 lernte er Simon- Jakob Drees kennen. Ihr Wunsch frei und improvisatorisch mit Klesmer, aber auch anderen Musikstilen umzugehen, eint sie bis heute. Sie spielten zusammen in der Band Ahava Raba .

Durch die Liebe zu musikalischen Experimenten begegnete er Volker Schindel, einem herausragenden Akkordeonisten, Pianisten und Pädagogen. Er arbeitete an einem seiner Kammermusikprojekte mit. Später gründeten sie Musette Brachiale. In diesem Duo ist die Mischung zwischen Tradition und Improvisation wichtigste Spielvorgabe.


Die Klarinette ist ein in den europäischen Kulturen weit verbreitetes Instrument. So beschäftigte er sich mit dieser Musik in zahlreichen Bands. 1997- 2000 Jerewan, bulgarische-, serbische-, armenische-, seit 1998 Zotos Kompania, Rembetiko- ,seit 1998 Nevzat Akpinar, türkische-, 2003- 2009 Iki Dünya türkische, seit 2006 Dr. Schuherski Trio, Klesmer-, seit 2009 Caj, Balkan Musik.


Durch das Zusammenspiel mit Liedermachern, seit 1992 mit Karsten Troyke und Trio Scho?, 1996-2005 mit Hans- Eckhard Wenzel, 1998 mit Masen, 2000-2003 mit Steffen Mensching, seit 2006 mit Spreefalter und seit 2008 mit Aurora Lacasa, wurde er ein einfühlsamer Liedbegleiter.


Da er in so zahlreichen Stilen und Kulturen zu Hause ist, konnte er diese Fertigkeiten, auch für eine, bis heute andauernde Arbeit am Theater, als Musiker nutzen. 1992- 1995 am Maxim- Gorki- Theater, 1998-2009 Kinderoper, Konzerthaus Berlin, 1998-1999 Grips- Theater, 2008 Staatstheater Cottbus, Theater Morgenstern Berlin.


Natürlich durfte der Jazz in seinem musikalischen Leben nicht fehlen. So ist er seit 2004 Klarinettist im Alec Wilder Octett und spielt mit Berliner Jazzmusikern zusammen.


Da er seine Klarinettenkunst gerne an andere weitergibt, unterrichtet er in seinem Probenraum schon seit 20 Jahren Jung und Alt. Gelegentlich veranstaltet er Workshops an Schulen und Musikschulen.


Maren Eckert, Musikwissenschaftlerin